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Anzeige von Mein wahres Ich

geschrieben am 24.09.2024 von Mein wahres Ich, weiblich weiblich

Anzeige an J.

Hallo, Ich habe letztes Jahr, am 13. Juli 2023, meinen Erzeuger angezeigt.Nachdem er mich über Jahrzehnte sexuell und seelisch missbraucht hat. Ich habe mich lange zeit nicht getraut dies zu tun, aus Angst. Aber ich bin von damals NRW ins Saarland gezogen, um dort mit meinem mittlerweile Ex.Mann mir ein neues Leben aufzubauen.

Mein damaliger Mann hat sich von mir getrennt und irgendwie gab mir das den anreiz, an meinem Leben etwas zu ändern.
Ich musste also ganz von vorne anfangen. Ganz alleine. Neuer Ort, neuer Job, keine freunde oder Familie. Ganz auf mich alleine gestellt, fasste ich all meinen Mut zusammen und schrieb nachts, weil ich nicht schlafen konnte, 3 stunden an meiner Anzeige. Zum Glück konnte man die Online machen, das hat mir das ganze viel einfacher gemacht.
Als ich damit fertig war, habe ich erstmal stunden lang ganz bitterlich geweint. Aber es hat gut getan, es viel mir einerseits schwer, weil ich so noch einmal sehr genau an die ganzen Taten denken musste aber es ist mir auch eine kleine Last von den Schultern gefallen.

Danach habe ich an meinen Erzeuger einen Brief geschrieben, dass ich ihn angezeigt habe und das er viele unrechte Dinge getan hat und nun endlich die Zeit wäre, sich seinen Konsequenzen zu stellen.
Ich habe zudem einen Brief an meine Erzeugerin geschrieben. Dafür muss ich allerdings etwas weiter ausholen.

Mein Erzeuger, J., hat mich über Jahrzehnte sexuell missbraucht und seelisch manipuliert.
Ich war immer sein Lieblingskind, sein "Mädchen", wir waren immer zusammen baden und ich erinnere mich genau an einen Abend, wo wir wieder baden waren, wir haben im Wasser gespielt aber immer ohne Spielzeug. Das Spielzeug war sein Penis, ich sollte Ihn anfassen, wäre ja nur zum Spaß hat er gesagt. Dabei hat er mich immer gestreichelt, an den Armen und meinen Rücken. An diesem Abend hat er sich auch mit meinem Gesicht sehr beschäftigt, dieses immer wieder gestreichelt und mich sehr merkwürdig angesehen. Irgendwann hat er seine Hand an meinen Nacken gelegt und mich runter gezogen zu seinem Penis und mich dazu gedrängt, ihn in den Mund zu nehmen. Er ist soweit ich das weiß ,nicht in mir gekommen. Danach war alles wieder normal, wir waren fertig mit Baden und gingen runter Abendbrot essen.

Da war ich noch sehr jung, und kannte das alles nicht.

Viele Jahre ging es mit anfassen und streicheln so weiter.

Bis ich in die Pubertät kam, und ab da so langsam merkte, dass irgendwas daran nicht in Ordnung sei.
Ich habe angefangen, Abends beim essen, einen Streit zu provozieren, damit er mich danach abends in meinem Bett in ruhe lässt. Das hat auch soweit gut funktioniert, doch anstelle dessen kamen dann die Bestrafungen und die wahren auch nicht ohne. Ich habe alles abgeholt bekommen, was mir lieb war, sogar mein Kuscheltier, was zu der zeit mein einziger Trost war, einen Babydiddle, den ich immer Knuddeln konnte und wo ich wärme und Geborgenheit gespürt habe. (Den hab ich übrigens immer noch:)
Ich habe immer Hausarrest gehabt, durfte nicht mit freunden weg, Kein Fernseher, keine Bücher, sehr oft sogar kein Essen. Und das allerschlimmste war, totale Ignoranz, von beiden Erzeugern.

Ein paar mal ist es vorgekommen, dass wenn ich mal Nachts schlafen konnte, eingenässt habe, dann wurde meine Wäsche aber nicht erneuert, ich hab das verursacht also muss ich auch mit den Konsequenzen leben!

wenn dann mal mit mir geredet wurde, kamen nur ekelhafte Bemerkungen von ihm , wie "du hast wieder deine Tage, das kann ich riechen", oder irgendwas sexuelles in Anwesenheit meiner Erzeugerin und meiner Geschwister.
Oft hat er mir, wenn gerade niemand zugehört hat oder im selben Raum war, Sex Geschichten, ziemlich Ordinär, von sich und meiner Erzeugerin erzählt.

Einen Tag, konnte ich mal nicht zur Schule, weil ich krank war, mit Fieber und richtig schlimm Grippe mit Gliederschmerzen und allem was dazu gehört. Meine Erzeugerin, fragte mich, ob es ok sei, wenn ich alleine zuhause bin. Ich war sehr froh, dann konnte ich mal schlafen und mich mal ausruhen. Mein Erzeuger war da jedoch anderer Meinung, er meinte, dass er nicht arbeiten gehe, um sich um mich zu kümmern. Ich habe extra gesagt, dass das nicht nötig sei, ich bin alt genug und schlafe eh nur und sie hat nicht weit weg gearbeitet also hätte ich mich jederzeit bei ihr melden können und sie wäre schnell genug vor Ort.
Aber nein. Es musste sein, dass er bleibt.
Ich schwöre, ich habe meine Mutter mit einem Blick angesehen, der alles gesagt hat. und sie zögerte für einen Moment und ging dann aber doch.
Also war ich mit Ihm alleine. Ich konnte mein Zimmer leider nicht abschließen. Und so lag ich dort in meinem Bett, so erschöpft von meiner Grippe. Ich wollte nur schlafen aber hatte so Angst, dass er jeden Moment rein kommen könnte.

Lange Zeit, war ich alleine, also wagte ich es, meine Augen ein wenig zu schließen und mich etwas auszuruhen.
Als ich meine Augen öffnete, lag er neben mir, die Hände unter meiner Hose und streichelte mich. Ich war körperlich zu schwach, um ich zu wäre. Ich weiß nur, ich habe geweint und mein Körper war wie in einer Schockstarre.
Das ging etwa 30 Minuten lang so. Bis meine Erzeugerin nach Hause kam. Sie kam nicht in mein Zimmer um nach mir zu sehen. Ich kam dann tage nicht aus dem Bett und keiner kam nach mir sehen.
Das war sehr sehr grausam.

Dies alles und mehr musste ich dann Aussagen bei der Polizei und die Fragen ja alles sehr genau, welcher Hand war in meiner Hose und was genau hat er wortwörtlich gesagt....
Ich hab mich bei der Aussage sehr unwohl gefühlt und als ob ich die Straftäterin wäre. Vieles wurde hinterfragt als würde ich mir das alles nur ausdenken. Zudem musste ich die Aussage bei einem Mann machen und mein Damaliger Anwalt war auch ein Mann. Ganz alleine mit zwei Männern in einem Raum und dann so hingestellt werden, als würde ich nur müll erzählen. Das war einfach nur richtig schlimm.

Was mir momentan sehr zu schaffen macht ist, dass ich damals alles meiner Erzeugerin berichtet habe und sie sauer auf mich war, ich würde lügen. Und solle das Familienheil nicht zerstören. Sie hat eine Aussage machen müssen und dort explizit gesagt, dass sie mir nicht glaube und alles erfunden wäre von meiner Seite. Ihr sei nie etwas aufgefallen. Das ist sehr hart zu ertragen, dass die eigene Mutter ihrem eigenen Kind so wenig Vertrauen schenkt und mich der Lüge betitelt. Ich fühle mich sehr verraten, und das schmerzt sehr.

Ich hab mich dann an den weißen Ring gewendet eine Organisation, von Frauen für Frauen und die haben mich sehr gut beraten, was das weitere Procedere angeht und waren eine sehr gute Anlaufstelle, die haben mir auch eine neue sehr sehr gute Anwältin und eine Psychologin empfohlen, wo ich mich sehr gut aufgehoben fühle.

Mehrere Aussagen wurden nun getätigt und demnächst folgt noch ein externes psychologisches Gutachten.

Ich glaube nicht wirklich daran, dass es zu einem Prozess kommt aber ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein, er ist immer noch sehr schwer, aber ich bin in sehr guten Händen und ich würde diesen Schritt jederzeit wieder gehen und ihn anderen für Seelenheil empfehlen.

Vielen Dank, dass Ihr euch das durchgelesen habt.
Es hilft, sich mal mitteilen zu können und vor allem mal gehört zu werden.

Allen da draußen, will Kraft und Energie

© by Mein wahres Ich

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