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Es gibt verschiedene Berufsgruppen. Worin unterscheiden sie sich?

Die Fachbezeichnung Psychotherapeut ist gesetzlich geschützt. Daher kann ein Psychotherapeut ein Psychologe (psychologischer Psychotherapeut), ein Arzt (ärztlicher Psychotherapeut) oder auch ein (Sozial-) Pädagoge sein, der neben einem Hochschulstudium eine Zusatzausbildung vorweisen muss.

Psychologische Psychotherapeuten haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Danach durchlaufen sie eine drei- bis fünfjährige psychotherapeutische Ausbildung, die staatlichen Regeln unterworfen ist. Während dieser Zeit müssen sie mindestens ein Jahr in der Psychiatrie arbeiten und ein weiteres halbes Jahr in der Psychosomatik. Die dazugehörigen Theorie- und Einzeltherapiestunden finden unter der sog. Supervision statt. Supervision bedeutet, dass die Therapeuten mit einem berufserfahrenen Psychotherapeuten die Entwicklung und die Probleme der Therapie besprechen. Zusätzliche Stunden wie kollegiale Intervention und Selbsterfahrung schulen die Therapeuten ebenfalls.

Er darf psychologische Tests, aber keine körperlichen Untersuchungen durchführen oder Medikamente verschreiben.

Diplompsychologen oder Psychologen mit Masterabschluss haben ebenfalls ein Psychologiestudium absolviert, aber keine zusätzliche Ausbildung in Psychotherapie.

Kinder- und Jugendpsychotherapeuten kümmern sich um Patienten, die nicht älter als 20 Jahre sind. Sie haben zunächst ein Pädagogik- oder Sozialpädagogikstudium oder ein Psychologiestudium absolviert. Danach eine drei- bis fünfjährige staatlich geregelte psychotherapeutische Ausbildung, die speziell für die entsprechende Altersgruppe zugeschnitten wurde.

Psychiater oder Ärztliche Psychotherapeuten sind Fachärzte speziell für psychische Krankheiten. Diese Ärzte haben ein Medizinstudium durchlaufen sowie eine spezielle Weiterbildung in Behandlung von psychischen Krankheiten. Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie und Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie können Psychopharmaka und andere Medikamente verschreiben.

Neurologen befassen sich Störungen des Nervensystems. Untersuchungen beziehen sich meist auf die Leitfähigkeit und Reflexe der Nerven. Unter den Neurologen gibt es häufig auch Psychiater, die beide Krankheitsbilder behandeln.

Heilpraktiker können ebenfalls spezielle Kurse zu belegen. Sie dürfen sich aber nicht Psychotherapeuten nennen. Allerdings findet man oft die Bezeichnung "Heilpraxis für Psychotherapie" oder "Psychotherapie/HPG". Die angehenden Heilpraktiker müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten bei den Gesundheitsämtern nachweisen. Allerdings kann auf diesem Gebiet nicht sichergestellt werden, dass eine Behandlung mit wissenschaftlich anerkannten Methoden erfolgt. Ein vereinfachtes Erlaubnisverfahren gibt es für studierte Psychologen.

Bezüglich der Therapiegestaltung sind Heilpraktiker vollkommen frei.